Auf die Plätze, fertig, ZEN!

Manchmal werde ich gefragt, was denn genau ZEN Shiatsu bedeutet und ob es einen Unterschied zu anderen Formen gibt. Zen Shiatsu ist ein Begriff, der in den Siebzigern von Shizuto Masunaga geprägt wurde. Er verband traditionell asiatische Methoden mit dem modernen westlichen Verständnis von Psychologie und Physiologie. Heute ist seine Lehre auf der ganzen Welt weit verbreitet.

Was bedeutet ZEN im Shiatsu?

Über die genauen Abgrenzungen und Definitionen wird unter den Fachleuten häufig diskutiert. Es haben sich jedoch ganz klar Aspekte des Zens in der Ausübung von Shiatsu etabliert. Einer davon ist die innere Einstellung der Absichtslosigkeit. Für den Therapeuten bedeutet das, nicht zu manipulieren, sondern geschehen zu lassen. Anstatt zu bewerten, wird Raum für Selbsterfahrung und Veränderung bereitgestellt.

Zen im Shiatsu

Einer anderer Aspekt ist die Achtsamkeit während der Behandlung. Achtsamkeit bedeutet, genau hinzuhören, die wegweisenden Signale des Menschens auf allen Ebenen wahrzunehmen und in wirkungsvolle Techniken umzuwandeln. Achtsamkeit heißt auch, mit der vollen Aufmerksamkeit im Raum bei dem Klienten zu bleiben. Die vielen kleinen Gedankengänge, die so gerne zu ende gedacht werden möchten, werden für die Zeit der Behandlung draußen geparkt.

Das ist einfacher gesagt als getan und für mich persönlich ein täglicher Lernprozess. Manchmal gibt es Tage, da wird diese meditative Grundhaltung zu einer Herausforderung. Wenn z.B. schon morgens die Haare jegliche Form verweigern und der kurze Badbesuch sich zu einer Ewigkeit hinzieht, wenn das Internet sich als zeitfressende Maschine erweist und Minuten zu Stunden werden, wenn der Fahrradreifen platt wie ein Flunder ist und letztendlich der sorgfältig gestrickte Zeitplan auseinanderfällt. Dann heißt es mit dem Beginn der Shiatsu-Stunde wieder tief durchatmen und auf die Plätze, fertig, ZEN.
Und das tut gut.